Donnerstag, 26. Mai 2005

Mutanten

Also ich komm grad wieder vonner Altstadt. Also so sehr ich ja auch über die Frauen im allgemeinen gerne mal was sage, was ich da gesehen habe, verschlägt einem echt die Sprache. Nicht die Frauen, nein, ich muss es zugeben, nein, es sind meine Geschlechtsgenossen, die mir die Sprache verschlagen. Ich mein wie kann es sein das sich die Krone der Schöpfung nach dem Genuss alkoholischer Getränke in einen Haufen blöckender, muhender, großmäuliger Spacken verwandelt? Weist, auf der Arbeit bekommen die kein Wort raus, sind die Arschkriecher par exelence, aber mit ein paar Bierchen wird Mister-da-hab-ich-aber-mit-der-Faust-auf-den-Tisch-gehauen-und-dem-Cheff-gesagt-was-Sache-ist" draus. So Leute, die sich sonst hinter Ihrer Freundin verstecken, deren Brustumfang kurz oberhalb eines ChickenMcNugget liegt, mutieren plötzlich zu HulkHogan. Am allerbesten aber finde ich die, die im Suff ihre poetische oder charmante Ader finden. Da wird dann aus vollem (<-- ein Wortspiel) Halse Lieder gegrölt, für die ihnen ihre Mama das Mäulchen mit Seife ausgewaschen hätte. Oder eine nichtsahnende junge Dame bekommt dann plötzlich solche Geistesblitze zu hören wie: ssssso alleihen schhhhönne Frau? oder: öööyyyy chickaaaaaaaa. Vor allem scheint der Suff ein Unwiederstehlichkeitsgen freizusetzen. Ich mein, ok, das man sich manchmal ne Frau schön trinkt, ja ok, aber das man sich selbst schön trinken muss ist ziemlich fertig. Überhaupt, Alkohl macht schwul, anders ist es nicht zu erklären das Männer, echte wahrhaftige Männer plötzlich anfangen sich gegenseitig zu betatschen und sich zu umarmen. Ich hab nix gegen ein Bierchen, oder zwei oder zwanzig, aber Mann sollte sich doch ein bischen unter Kontrolle haben. Aber egal. Nein, ernsthaft, Spacken, geht weiter saufen wie die Geisteskranken. Warum? Ganz einfach. Ich geh nämlich jetzt in die Altstadt nicht um was zu trinken, sondern um die Kerle anzuschauen, die an der Alkoholmutation leiden. Das spart mir jede Menge Kohle und ist lustig und unterhaltend wie sonstwas. Und manchmal hab ich sogar das Glück einen dieser Helden beim Kotzen zu beobachten. Dann stell ich mich daneben, frage in freundlich ob es ihm schlecht geht und dann lache ich ihn aus. Ob ich dabei schon mal Haue bekommen habe? Ach woher. Falls der Depp überhaupt noch mal hochkommt, läuft er doch eh gegen den nächsten Laternenpfahl. Also, ich riskiere wenig.

Naja, in diesem Sinne, ein jeder mache sich zum Deppen so gut er kann.

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