Montag, 26. August 2013

Wikileak, oder: Wissen ist Macht!

Es gibt manchmal Tage, an denen setzt man sich in sein stilles Kämmerlein und überlegt. Man denkt nach über sich, seine Handlungen, seine Handlungsmotive. Und man denkt nach über die Menschen die das betrifft. Die von dem, was man selber entscheidet, was man selber macht, betroffen sind.

Man hinterfragt sich. Man überlegt ob alles so richtig ist.

Ich zum Beispiel hinterfrage meinen Menschenhass. Hinterfrage, ob Menschen wirklich so schlecht sind oder ob ich sie nur für so schlecht halte.

Das einfach an meiner Lebensweise ist, das es sehr einfach ist, sich selber vor sich selbst zu rechtfertigen. Die Gefahr besteht natürlich in Selbstüberheblichkeit oder, noch schlimmer, in Selbstgerechtigkeit.
Und wenn man auf die Meinung anderer grundsätzlich erst mal einen Schiß gibt, es nur wichtig ist vor sich selber zu bestehen, dann, ja dann ist das Leben in der Tat relativ einfach. Man braucht nämlich einfach nur das zu tun was man selber gut findet und unterlässt einfach alles was man selber schlecht findet. Man versucht nicht zu lügen, betrügt nicht seine Freundin mit anderen Frauen, hält seine Versprechen, jagt Idioten zum Teufel, gibt sich nicht mit Leuten ab die man nicht mag, etc. DAS ist eigentlich super simpel.

Aber auch nur in dieser Hinsicht. Die soziale Komponente des Ganzen ist nämlich desaströs. Man wird nämlich nicht gemocht. Keiner mag einen Menschen, der einem sagt, wie Scheisse er ist. Und weil man nicht gemocht wird, hat man auch keine Freunde. Oder eben nur sehr wenige. Damit muss man klar kommen.

Und wenn ich so nachdenke über mich und meine Lebensphilosophie und gerade an einen Punkt komme, an dem ich mir so denke: "Ach, Rummsi, so schlimm sind die Menschen doch gar nicht!", da kommt das Leben daher und belehrt mich eines Besseren.
Aktuelles Beispiel. Ich habe mit einem Freund vor längerem ein Geschäft gemacht. Beide im Wissen über die Risiken die es birgt. Das Geschäft ging daneben und ich habe diesen Freund seitdem immer mitgezogen, wann immer ich dieses konnte. Ich habe Geld gegeben, Ratschläge, Beistand. Ich habe sogar einen neuen Job besorgt und obwohl dieser am Anfang mehr als schlecht gemacht wurde, meinen Freund immer verteidigt und gehalten. Seinen Job in meinem Unternehmen hat er einzig und allein wegen mir bekommen und einzig und allein wegen mir hat er ihn noch. Ich habe Geld gegeben, ich habe auf Partys ausgehalten und alles gemacht, was in meinen Möglichkeiten steht, damit es meinem Freund gut geht. Ich habe nie etwas Böses über ihn gesagt, nie etwas hinter seinem Rücken gemacht. ich war immer loyal, treu. Was ich über ihn in seiner Abwesenheit gesagt habe vor jedermann, war exakt das was ich ihm ins Gesicht gesagt habe oder hätte.
Und das alles weil ich diesem Menschen mein Wort gegeben habe, mich auch dann nach meinen Möglichkeiten zu kümmern, wenn das gemeinsame Geschäft nicht klappt.
Dieser Freund nun seinerseits nutzt eine schwache Minute um mich zu hintergehen, hinter meinem Rücken zu probieren, mir meine Firma und meinen Job streitig zu machen und mir zu schaden. Dieser Mann versucht mit Hilfe eines gemeinsamen Bekannten meinen Partner und Mitinhaber dazu zu verleiten, mich aus dem Unternehmen zu drängen und mich und meine finanzielle Zukunft zu zerstören.
Und das wofür? Ich habe weder ihm noch seinen Bekannten etwas getan. Doch, stopp, das stimmt so nicht. Ich habe etwas getan. Beide wollten die Frau ficken die jetzt jeden Morgen neben mir aufwacht und durften es nicht. Ja. Stimmt. DAS ist mein Verbrechen.

Aber einen Ficker ficken ist möglich, tut aber meistens weh. Was die beiden Jungs nicht wissen, ist das Ihre ganze Geheimniskrämerei versagt hat. Wer selber ein Schwätzer ist, sollte doch wissen, dass die Welt davon voll ist, oder nicht? Wer selber indiskret ist und ohne Ehre, wer selber korrupt ist und verlogen, der sollte doch wissen das die Welt voller indiskreter und ehrloser Lügner ist. Wer selber verrät sollte doch eigentlich wissen, dass die Welt voller anderer Verräter ist. Oder nicht?
Ich habe jedenfalls den Plan der beiden erklärt bekommen. Haarklein. Und es amüsiert mich. Ich werde die Pläne durchkreuzen und die beiden so richtig schön in das nächste offene Messer laufen lassen, das sich findet. Vielleicht morgen, vielleicht in ein paar Jahren. Und genau genommen können sie froh sein das Ihr Plan nicht funktioniert hat. Denn auch das ist einfach. Wenn man nur tut was man für richtig hält, hat man keine Angst vor Konsequenzen. Denn wenn man tut was man für richtig hält, ist man auch bereit die Konsequenzen zu tragen. Ich hätte beiden eine Kugel in den Kopf gejagt und mir jeden Tag im Knast einen darauf runtergeholt das die beiden mit Ihrem Plan gescheitert sind. Jeden einzelnen Tag.

Und nun, nach langer Rede kommt der kurze Sinn: Menschen sind abgrundtief Scheisse und es gibt praktisch fast keine Ausnahmen. Und, last, but not least, ich hatte mit dieser Meinung natürlich wie immer recht! Ach ja, und ich bin weder Jesus noch leide ich unter Alzheimer. Ich vergebe nicht und ich vergesse nicht.