Dienstag, 27. Mai 2014

Bürgerlichkeit

Ich leb auf dem Dorf.
Ich lebe gerne da. Das Dorf liegt nicht weit von großen Städten aber wiederum soweit ab vom Schuß das sich keiner aus Versehen da hin verfährt.
Ich habe da meine völlige Ruhe, keinen Streß und kein Pöbel und Gesocks, das wegen Stress mit mir meiner Familie auf den Sack geht.
Meine Herzdame ist vom Dorf. Und sie versucht mich immer wieder gerne in das soziale und gesellschaftliche Leben hier einzubinden.
Ihre heimlichen Träume sind Karnevalsprinzessin oder Schützenkönigin zu werden.

Den Zahn mit dem Karneval hab ich Ihr schon gezogen, die Bekleidung eines durchschnittlichen Karnevalsprinzen empfinde ich als nicht aktzeptabel für einen Mann meiner Reputation.
Bleibt der Schützenverein. Und natürlich ist die Familie der Dame seit Generationen im selbigen Vereinswesen ebenfalls tätig, es wurde heiß disskutiert in welche Truppe ich den passen würde und dann hat sich irgendein Verwanter breitschlagen lassen, mich in diesen Hort vereinsmeierischer Männlichkeit einzuladen.

Sonntag nach der Kirche war ich also da. Kennen lernen und so. Fing alles enstpannt um 11.3o Uhr Vormittags an.
Nach drei Flaschen Sambuca hatte ich dann gegen 15 Uhr auch den letzten Hansel unterm Tisch und bin dann frohgemut auf die Kirmes gelaufen um im Zelt endlich etwas zu trinken. Dort hab ich dann nach fünf Minuten den ersten Vogel rausgetan, er war der Herzdame auf den Fuß getreten.
Am nächsten Tag wurde meiner Vermittlungdame gesagt, ich dürfe wiederkommen, ich sei ja ein ganz netter Kerl.
Jaaaaa, zum Glück haben die mich halt noch nie besoffen erlebt, die würden sich wundern...

2 Kommentare:

  1. Mitglied im Schützenverein werden - Freunde treffen! Jou, dat isset! Und man kann leicht dafür sorgen, dass die Typen einen nicht besoffen erleben. Die müssen nur bereits bewusstlos sein, bevor man selbst besoffen ist. Klasse, Rumms! Es leben die wahren Kerle!

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  2. Ich vermute hinter dem ganzen Schützenwesen steckt nichts anderes, als die einzige von den Ehefrauen erlaubte Möglichkeit für die Dorfjungs sich einmal so richtig mit den Kumpels zusammen den Arsch zu zu saufen. Die Zustimmung der Ehefrauen erkauft man sich mit der Funktion der Königin und den drumherum installierten Hofdamen und Festivitäten, zu denen die Damen hier schöne Kleider tragen, sich aufbrezeln bis zur Lächerlichkeit und eine Hochsteckfrisur tragen.
    Da ich auch ohne Zustimmung der Herzdame saufe, habe ich da wahrscheinlich einen kleinen Trainingsvorteil...

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