Mittwoch, 7. April 2010

Der alltägliche Kampf mit dem Mammut

Ich erinnere mich noch genau an das erste Mal, als ich für eine Dame, die meinen Küchenherd bediente, einkaufen ging.
Es war eigentlich ganz einfach. Bring Schmand mit.
Ich los, ab in den Supermarkt. Einmal rum, nirgendwo stand Schmand drauf. Is nicht da, wird also auch nicht gekauft. Fertig.
Zuhause dann gab es erstmal großes Trara.
"Wo ist der Schmand?"
"Hatten keinen."
"Warum hast Du dann nicht was anderes mitgebracht?"
"WASANDERES stand nicht auf dem Zettel."
"Du hättest doch anstelle davon auch Creme Fraiche mitbringen können!"
"Wenn ich das mitbringen hätte können, warum stand es nicht auf dem Zettel?"
"Das weis man doch..."
"Das weis Mann nicht!"
Gut, Mann wird älter und erfahrener. Er begreift mit der Zeit das es fast so viele Namen für Milchprodukte ähnlicher Art gibt, wie für die Munition seines Revolvers.
Dann kommt zwangsläufig irgendwann die nächste Stufe im Einkaufsstress.
"Bring Schnittlauch mit." So lautet die relativ einfache Anweisung der derzeitigen Kochplatzbesetzerin. Gesagt getan.
Im Supermarkt jedoch gibt es keinen Schnittlauch im Bund. Aber nicht mit mir, denkt sich da der moderne Mann, und spielt seine Welterfahrung aus. Und mit ein paar Schritten ist er in der Tiefkühlabteilung und siehe da, dort finden sich all die schönen Küchenkräuter, appetitlich verpackt, geschnitten und geschnibbelt im Tütchen tiefgefroren.Zipzapzup, Tütchen in die Tüte und ab nach Hause. Mann hat ja schliesslich noch besseres zu tun als einzukaufen. Kaum zuhause kommt das böse Erwachen.
"Hast Du Schnittlauch?"
"Jo." Tütchen präsentiert.
Und hier begient die Krise.
"Ich sagte doch ausdrücklich frischer Schnittlauch."
"Der ist frisch. Frisch eingefroren."
"Der schmeckt nicht frisch, das ist doch alles blöd, wie soll man damit nen Salat machen?"
"Mann macht damit gar nichts. Und was Frau draus macht ist mir egal, solange ich es essen kann."
"Soooooo kann ich nicht arbeiten, ich will frischen Schnittlauch, so kann ich nicht kochen und da ich nicht kochen kann was ich kochen will koch ich gar nichts."
Wenn ich zu Sixt gehe um eine S-Klasse zu mieten und die Dame sagt mir: "S-Klasse ist weg, ich habe noch nen 7er, dann fahr ich doch nicht mit dem Fahrrad nach Hause und heule: "Dann nehm ich eben gar nichts und geh zu Fuß!"
Meine verehrten Damen! Ich als Mann bin gentechnisch dazu in der Lage durch dicke Lagen Stoff die Körpchengröße einer Frau mit verblüffender Genauigkeit trotz Push-Ups zu erschätzen. Ich kann eine mir völlig unbekannte Waffe innerhalb kürzester Zeit verstehen und im dritten Weltkrieg erfolgreich einsetzen. Ich kann Ikeamöbel zusammenbauen.
Einkaufen ist ohne das Töten von Tieren keine adäquate männliche Beschäftigung mehr. Also überfordert uns doch nicht dauernd. Seit froh wenn wir überhaupt was mitbringen und entwickelt mehr Kreativität. Steinzeitfrau musste auch nehmen was kommmt, und wenn das Mammut ein Hase war, wurde eben was aus dem Hasen gemacht. Da hat Steinzeitfrau auch nicht gesagt: "Hättest mal wenigstens indischen Elefant mitgebracht und jetzt gibet eben gar nichts." Nein, Steinzeitfrau nahm Steinzeitmann in den Arm und sagte: "Toller Hase, mein Schatz, ich hoffe Du musstest nicht zu hart mit ihm kämpfen!"
Und zur Belohnung hat Steinzeitmensch sich auch nie über das fehlende Salz in der Suppe beschwert.
Denkt mal drüber nach!

1 Kommentar:

  1. Da kann ich die Frau aber voll und ganz verstehen. Als Mann.

    Sowas Dummes... tiefgefrorener Schnittlauch!

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