Der Schmetterling kam angeflogen und setzte sich dem Biest auf die Schulter.
Aufgeregt berichtete es, das ihm ein anderer Schmetterling doch tatsächlich
den Nektar seiner Lieblingsblüte vor der Nase wegstibizt hätte. Und das würde
der ständig machen! Mit Absicht! Der da, der da hinten so unschuldig im
Sonnenstaub durch die Luft tanzt und so tut als wüsste er von nichts, genau der
war es gewesen!
Der Biest schaute den Schmetterling an.
"Und jetzt brauchst Du Hilfe?"
"Ja!" erboste sich der Schmetterling, "natürlich, wofür sonst
hat man ein Biest zum Freund???"
"Bist Du sicher?", fragte der Biest.
"Ja, natürlich bin ich mir sicher! Der macht das mit Absicht und ich
habe dem überhaupt nichts getan!"
"Ok", sagte der Biest, zauberte mit einer flüssigen Handbewegung
ein Wurfmesser aus dem Gewand und warf es fast beiläufig in die Richtung, in
welcher der Schmetterling durch die Luft tanzte. Die Klinge durchschnitt die
Distanz, dreht sich in der Luft und zerteilte den anderen Schmetterling mitten
zwischen den Flügeln in zwei Hälften. Das Messer flog weiter, bohrte sich in
eine Holzwand und blieb dort wippend hängen. Die beiden Hälften des
Schmetterlings trudelten zu Boden.
"Erledigt", sagte der Biest und fing in Ruhe an, sich eine
Zigarette zu drehen.
Der Schmetterling saß wie zu Stein erstarrt auf der Schulter des Biest.
Fassungslos fing er an zu stammeln:
"Aber, aber, was hast Du getan?"
"Dir geholfen", sagte das Biest.
"Du hast Ihn getötet...!"
"Natürlich."
"Aber, das, das wollte ich doch gar nicht...!"
"Dann überlege das nächste mal vorher, wenn Du um was bittest. -
Ich habe genau so geholfen wie Dir ein Biest hilft."
Mittwoch, 16. Januar 2013
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Ich mag Deine Biest Geschichten sehr. Auch diese hier, weil es wieder sehr gut verdeutlicht, dass man mit seinen Wünschen und Forderungen etwas mehr aufpassen könnte und eventuell sogar sollte.
AntwortenLöschenDanke für das Kompliment. Und ja, vorher nachdenken würde Menschen vieles ersparen...
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