Da haben wir sie ja, endlich, die Basisdemokratie. Dank Twitter, Facebook, Blog und Co kann sich kein Diktator dieser Welt mehr sicher fühlen. Dazu noch ein klein wenig SMS und Smartphone und schon stürzen sie wie die Dominosteine.
Ist ja schon eine tolle Sache eigentlich oder? Niemand ist mehr in der Lage dauerhaft Berichterstattung und Meinungsfreiheit zu unterbinden.
Unsinn.
China zeigt seit Jahren wie es geht. Und wären die arabischen Diktatoren nicht arabische Dikatoren sondern solche die Ihr Handwerk verstehen, hätte es die sogenannten Internetrevolutionen gar nicht gegeben. Oder eben doch. Denn die Menschen in den arabischen Ländern sind einfach lange genug unterdrückt worden, als das sich genügend Druck im Kessel angestaut hat. Diese Revolutionen wären auch mit Flaschenpost statt Twitter richtig abgegangen.
Davon abgesehen, seien wir froh das die Nerds nicht halb soviel Einfluss haben, wie sie glauben. Denn es wäre tragisch, wenn eine Demokratie dem hinterher läuft, der den größeren (Flash-)Mob auf seine Seite bekommt. Wäre alles nämlich eins zu eins, dann hätten wir den lieben Lügner Theodor jetzt schon als Bundeskanzler und nicht als zurückgetretenen Niemand ohne Mandat.
Schau mal nach, wieviele Leute den offenen Brief an Merkel unterschrieben haben und wieviele auf Facebook ihre Zustimmung zu Sprüchen wie "Wir wollen KT" wiederhaben ausdrücken.
Nichts gegen KT, wir hatten seit ich mich erinnern kann nie einen fähigeren Verteidigungsminister. Und ja, er war mir der liebste unter all den Unlieben im Parlament. Und ja, ich bin fest davon überzeugt das er in ein paar Jahren zurückkommt und Kanzler wird. Aber bis dahin hat er gefälligst für seine Lügen und sein Betrügen die Konsequenzen zu tragen.
Der Gefallene selbst hat sehr treffend sinngemäss formuliert: Beliebtheit ist eine gefährliche Sache, sie endet von einer auf die nächsten Minute. Ich jedenfalls bin froh das wir keine Internetdemokratie nach Art von 8th Wonderland haben und ich bin froh das noch die normalen demokratischen Mühlen mahlen, von Bild und Facebook vieleicht gebremst, aber in ihrer Wirkung nicht aufgehalten.
Und nach dieser schamlosen Überforderung der geistigen Fähigkeiten meines sich aus bildungsfernen Schichten rekrutierenden Stammlesertums gehe ich jetzt noch etwas auf den Schiesstand und übe für einen Amoklauf am Rosenmontag.
Ciao
Mittwoch, 2. März 2011
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