Donnerstag, 24. Juli 2014

Israel-Protest

Ich hatte etwas zum Nahostkonflikt und den Demos zu diesem Thema und den Reaktionen auf diese Demos durch die in Deutschland lebenden Juden geschrieben.

Wie immer voller bissiger Häme, gespickt mit Beleidigungen in alle beteiligten Lager hinein, den eloquenten Zeigefinger mit Tigerbalsam eingerieben und dann in die doch so offensichtlichen Wunden gelegt und gedreht.

Aber dann habe ich kurz nachgedacht, meine Leserschaft noch einmal so analysiert und dann nur noch müde abgewunken. 

Schweigen ist nicht immer ein Zeichen von Unrecht oder Schwäche, sondern manchmal einfach das Produkt von Resignation gegenüber Dummheit und Unlust sich mit Idioten zu streiten.

Ja.

Das ist kein Kompliment für Dich. Gut erkannt...

Ich geh jetzt meinen Sambuca aus dem Kühler holen und lass ne schöne Frau an der Stange tanzen.


Sonntag, 13. Juli 2014

Weltmeister

Wenn einer meiner Nichten anruft, alle inzwischen Ende zehn bis Anfang zwanzig, und das telefonat beginnt mit: "Hallo Lieblingsonki", weis ich schon was es geschlagen hat.

Nichte eröffnete mir, sie hätte einen neuen Stecher. Jo, sie drückte es etwas feiner und langwieriger aus, aber so in etwa die Kernaussage. Und dann kam der Satz: Du wirst Dich mit dem verstehen, der ist auch Rocker...

OMG!

Ich fragte sie erstmal etwas aus und fand heraus das es kein Rocker ist, sondern ein Hangaround bei einem der größeren Vereine und mit denen kann ich ja recht gut. Ich erkärte Ihr das ich mich total für sie freue und überhaupt. Sie war glücklich, den ausser mir würde in unserer Spießerfamilie das niemand tun.

Nach dem ich aufgelegt hatte, rief ich den Präsi aus dem betreffenden Chapter an und erklärte ihm den Sachverhalt. Man einigte sich diskret unter Freunden.

Drei Tage später rief ich die kleine Miss an und fragte was aus ihrer Liebe geworden sein. Dabei kam heraus, das sich dieser nicht mehr bei ihr gemeldet habe und sie ihn auch nicht mehr erreichen können und überhaupt hätte sie von Anfang an so ein komisches Gefühl gehalbt und eigentlich könne der sie mal am Arsch lecken und wenn sie genau überlegte, hätte der eh nicht zu ihr gepasst. So drüber nachgedacht, wäre sie eigentlich froh ihn los zu sein...Nach einer Mitleidsbekundung und der Belobigung ihrer Menschenkenntnis ward das Gespräch beendet.

Somit bleibt der böse Onki der einzige Gangster in der Familie.... Wie unfassbar unglaublich schade!!!  :D




Samstag, 12. Juli 2014

Gaza

Mal wieder ist die Zeit der dümmlichen Propaganda gekommen.

In den sozialen Netzwerken ist es gerade schick, Bilder, Videos und Statements abzugeben, welche Ihr Mit-und Beileid für die Palistinenser bekunden.
Natürlich darf dabei nicht vergessen werden auf den bösen Westen im allgemeinen und die Israelis/Juden als Wurzel allen Übels im Besonderen hinzuweisen und den gesamten islamischen, arabischen, afrikanischen und asiatischen Terror alle Kriege im Nahostkonflikt dazu als aus dem Gazaproblem erwachsen zu erklären.
Wir immer wird gerne pauschalisiert und gerne jeweils eine Gruppierung als die armen, verfolgten Lämmer dargestellt und die andere als die Bestien.

Natürlich sind alle Bestien.

Mit welcher unfaßbaren Blödheit aber dort teilweise gepostet wird oder kommentiert, treibt einem die Tränen des Kopfschmerzes in die Augen.
Geschichtsverfälschung, Lüge, Manipulation, nichts ist den jeweiligen Treibern zu Schade um Stimmung zu machen.

Ich bin kein Freund der Juden. Aber auch keiner der Moslems. Ich bin nicht mal ein Freund der Menschen an sich und ich trage absolut keine historische Verantwortung für irgendein verschissenes Land dieser Welt oder für irgeneine Religionsgruppe.

Diese ganze Scheisse die da auf Facebook und Co veröffentlicht wird, zeigt ir wieder nur eines. Ich muss mich bei den Familienrichtern dieser Republik entschuldigen. Bisher habe ich auch Richter allgemein als nicht so dolle gesehen.
Jedoch waren es die Familienrichter, welche in der BRD im Ehescheidungsrecht das Verschuldensprinzip gegen das Zerrüttungsprinzip getauscht haben. In der wohlwissenden Wahrheit, das man nach 20 Jahren Ehe einfach nicht mehr sagen kann, wer wann das erstemal den anderen verletzt, zurückgewiesen oder ihm wehgetan hat. Man kann nicht mehr sagen, wer die größere Schuld trägt, wer überhaupt Schuld hat, weil alles eine abstruße Mischung aus Aktion und Reaktion ist. Und anstatt in ewiglangen Prozessen schmutzige Wäsche zu waschen, hat man sich und den Ehescheidern diesen unwürdigen Vorgang erspart und einfach festgelegt, wenn die Eheleute ein Jahr getrennt sind, ist die Ehe zerrüttet und gut ist.

Kommen wir zurück auf die kleinen, bildungsfernen Schichten mit mehr oder weniger Migrationshintergrund und die linksökologisch angehauchten Intelligenzler im gutmenschlichen Multikultiwahn.
Es reicht eben nicht aus, das ganze auf eine Schuldfrage zu reduzieren. Es gibt ja sogar so Schwachköpfe wie Jürgen Todenhöfer, der in seinem unsäglich dummen Video das ganze auf eine Formel bringt: Nicht die Muslime haben...
Wenn man das Wort "Muslime" verwendet, reduziert man das ganze auf einen Religionskonflikt. Und auf den Satz: Nicht die Muslime haben 6 Millionen Juden in Europa gemordet.. antworte ich ganz tiefenentspannt: Na und, die Christen auch nicht... Sondern ein Staatsgebilde, das eindeutig nicht christlich war, nicht mal religiös. Ansonsten könnte ich auch den Massenmord an den Armeniern im ersten Weltkrieg den Muslimen anrechnen.
Ach. Das war gar nicht der Islam, sondern die Türken? Gut das wir darüber geredet haben.
Fakt ist, diesen Konflikt kann man nicht auf Religionsfragen reduzieren, nicht auf Ost-West oder Nord-Süd, nicht auf Palestina und Israel. Und schon gar nicht auf die einfache Formel: DER DA IST SCHULD!

Das wird auch durch dümmliches Wiederholen der Phrasen nicht inteligenter oder wahrer.

Wir müssen weg von Blutrache und Schuldfrage. Weil für jede Greueltat des einen, findet sich eine ebensolche des anderen.
Wir müssen anerkennen, das die Welt zerrüttet ist. Das es einfach so ist. Menschen sind dem Menschen eine Bestie.
Und nur wenn wir das anerkennen können, nur dann besteht die Chance auf Verarbeitung und Neubeginn.
Wenn wir verzeihen können, selbstkritisch verzeihen, jeder für sich dem anderen und vor allem auch sich selber, nur dann kann man zusammen so etwas wie Frieden aufbauen oder gar Zukunft.

Ich bin geschieden. Ich bin getrennt. Und ich trinke mit Exfrau und Exfreundinnen und gegenwärtiger Freundinn Kaffee. Gemeinsam.

Frieden und Zukunft haben wir nur dann, wenn wir nicht mehr den suchen, der den ersten Stein geworfen hat, sondern versuchen die Situation und den anderen zu respektieren und anzuerkennen das es so ist wie es ist und man nun schauen sollte wie es besser werden kann.
Bei der Suche nach dem Steinewerfer könnte sonst am Ende der eigene Name stehen.

Friede verlangt nämlich eines von uns: Verzicht auf Rache, egal wie vermeintlich wir uns im Recht fühlen. Selbstzwang zum vergeben.

Aber da haben wir ja schon die Grundübel unserer Menschenheit.
Verzicht und Selbstzwang. In einer Welt voller Egomanen? Zwei Dinge die man sehr lange suchen muß bevor man sie bei einem Menschen findet.

Durch hochgradig schwachsinnige Propaganda, Lügen und Schuldzuweisungen, reduzierte Pauschalurteile ist jedenfalls noch nirgends auf dieser Welt, im großen wie im kleinen, auch nur eine Sekunde Frieden entstanden.
Also wechselt mal schön eure Profilbilder und bekundet was auch immer ihr wollt.

Beratungsresitance!